Fenster geben Häusern ein Gesicht, Türen sind das Entree und die Visitenkarte, Wintergärten erweitern den Wohnraum und Fassaden schaffen transparente Gebäudehüllen. Über die Gestaltung hinaus müssen sie aber auch viele technische Funktionen erfüllen. Wie eine transparente Haut schützen sie vor Kälte und Hitze, Regen und Wind, Lärm und Abgasen und vielem mehr. Doch wie bei allen anderen Produkte unseres alltäglichen Lebens auch, unterliegen beispielsweise Fenster ebenfalls einer begrenzten Lebensdauer. Was tun, wenn die alten Fenster in die Jahre gekommen sind, der Rahmen nicht mehr so abdichtet wie früher und auch das Öffnen und Schließen nicht mehr ohne zusätzlichen Kraftaufwand von der Hand geht? Zeit also, sich über neue Fenster Gedanken zu machen.
Allesamt Eigenschaften die ein Haus- oder Wohnungseigentümer von einem neuen Fenster oder einer neuen Haustür erwartet, die mitsamt einem fachgerechtem Einbau aber auch ihren Preis haben. Doch während man beim Autokauf oder beim Kauf der neuen Küche seltener auf den Euro schaut, wird beim Erwerb neuer „Häuseraugen“ häufig der Rotstift angesetzt oder versucht, die Kosten durch durch das Streichen bestimmter Funktionen oder Elemente zu reduzieren. Doch das vermeintliche Sparen kann teure Folgen haben.
Dass Billigschnäppchen nicht immer eine gute Wahl sind, hat sich mittlerweile herumgesprochen. Das gilt auch für Fenster, Haustüren, Fassaden und Wintergärten, die es in den unterschiedlichsten Ausführungen und Preislagen gibt. Wichtig hierbei sind ebenfalls die Themen Gewährleistung, Rechtssicherheit und mögliche hohe Folgekosten. Jedoch fällt die Unterscheidung zwischen einfachem Produkt und Qualitätsware oft nicht leicht.
Das Thema Qualität beginnt bereits mit der sorgsamen Auswahl hochwertiger Materialen durch Vorlieferanten und sollte konsequent als elementarer Bestandteil des gesamten Produktentstehungsprozesses durch das betriebliche Qualitätsmanagement umgesetzt werden. Für den Verbraucher ist eine reale Einschätzung dessen aber oftmals schwierig. Hierbei sollen Zertifikate mehr Transparenz ermöglichen. Bei der Vielzahl von Gütesiegeln und Zeichen verliert man jedoch leicht den Überblick. Das CE-Zeichen bescheinigt beispielsweise gesetzlich geregelte Anforderungen. Sind bestimmte Anforderungen nicht notwendig, müssen sie auch nicht deklariert werden. Eine unabhängige Überprüfung der Angaben findet nicht statt. Über gesetzliche Vorgaben hinaus, die ein Mindestmaß an Qualität sicherstellen sollen, haben Hersteller und Montage-Betriebe daher die Möglichkeit ihre Produkte und deren Einbau überprüfen und kontrollieren zu lassen.
RAL Gütezeichen zählen zu den ältesten und zuverlässigsten Produktkennzeichnungen. Neben Verbraucherverbänden und Prüfinstituten wirken auch Ministerien sowie Wirtschaftsverbände an den entsprechenden Bestimmungen mit. Rund 220 Unternehmen aus Deutschland gehören zur Gütegemeinschaft Fenster und Haustüren, die das RAL Gütezeichen Fenster, Haustüren, Fassaden und Wintergärten und deren Montage vergibt. Die hohe Qualität der von ihnen angebotenen Produkte und Montageleistungen wird durch eine regelmäßige Eigen- und Fremdüberwachung sichergestellt. Zu den für die Überwachung der Hersteller verantwortlichen Organisationen gehört unter anderem das renommierte und europaweit tätige Institut für Fenstertechnik (ift) Rosenheim. Für den Endkunden bieten diese Gütezeichen somit eine hohe Sicherheit beim Fensterkauf.
Wenn die Montage beim Kunden nicht fachgerecht erfolgt, dann nutzt das beste Produkt nur wenig. Probleme tauchen üblicherweise dort auf, wo viele verschiedene Gewerke zusammentreffen. Dies ist zum Beispiel auf größeren Baustellen der Fall. Dort sind viele Unternehmen und deren Subunternehmer gleichzeitig aktiv und jeder geht anders an die Umsetzung des Bauprojektes heran. Auch hinsichtlich der Bauphysik muss die Montage mit Voraussicht geplant und ausgeführt werden. Oft führen enttäuschte Käufer feuchte Wände auf die neuen Fenster zurück. Allerdings ist die eigentliche Ursache dafür häufig in der mangelhaften Abdichtung des Hauses zum Erdreich zu suchen. Außerdem können in schlecht gedämmten Gebäudeecken konstruktiv bedingte Wärmebrücken auftreten. Um Fehler bei der Montage auszuschließen, gibt es das begehrte und anerkannte RAL-Gütezeichen „Montage“ deshalb nur, wenn die Qualifizierung für eine sach- und fachgerechte Montage entsprechend nachgewiesen wurde. Davon profitieren Sie und nicht zuletzt der Bau des lange geplanten Traumhauses.