Wer sich Gedanken um mögliche Energieeinsparungen macht, kommt am Thema Fenster nicht vorbei. Erst nach 1995 erbaute Modelle entsprechen dem neuesten Stand der Technik. Das betrifft sowohl die heute übliche Zweifach- und Dreifach-Wärmedämmverglasung als auch den Rahmen. Während man bei alten Fenstern häufig mit fehlenden oder defekten Dichtungen und Verzug durch Witterungseinflüsse rechnen musste, basieren moderne Fenster auf einem ausgeklügelten Zusammenspiel von Verglasung und gut durchdachtem Rahmenbau. Das Ergebnis: ein High-Tech-Produkt, das ein enormes Einsparpotenzial in puncto Energiekosten birgt.
Große Fensterflächen als Kraftwerk nutzen
Im Zuge einer Modernisierung lassen sich über vergrößerte Fenster weitere Potenziale zur Energieeinsparung erschließen. Die tiefstehende Sonne im Herbst, Winter und in den ersten – meist noch recht kühlen – Frühlingsmonaten erwärmt den Raum und liefert so kostenlose solare Energie. Dank modern konzipierter Fenster verbleibt die Wärme im Inneren und wird nicht direkt wieder nach außen abgegeben.
Grundsätzlich geht es beim Energiesparen um die Bilanz aus Wärmeverlusten und solaren Gewinnen, die primär über die Fenster entstehen. Wie viel Energie Sie einsparen können, hängt letztlich vom Zusammenspiel der energetischen Kennwerte ab. Sie geben Auskunft über den Grad des Wärmeverlusts eines Fensters und die Strahlungseigenschaften der Verglasung. Bei der Suche nach der idealen Fensterverglasung spielt zudem die Ausrichtung eine entscheidende Rolle. Fenster mit Ost-/West-Ausrichtung entsprechen in ihrer Energiebilanz einer sehr gut gedämmten Wand. Bei einer Südfassade können diese Werte sogar noch übertroffen werden. Allerdings sind hier auch die Anforderungen an den Wärmeschutz im Sommer zu beachten. Weiteren Informationen finden Sie unter Sonnenschutz und im (kostenpflichtigen) Merkblatt ES.04 "Sommerlicher Wärmeschutz" des Verbandes Fenster + Fassade.
Wichtige Vorgaben für Fenster zur Energieeinsparung: EnEV 2014
Am 1. Mai 2014 ist die Energieeinsparverordnung (EnEV 2014) in Kraft getreten. Die „Verordnung über energieeinsparenden Wärmeschutz und energiesparende Anlagentechnik bei Gebäuden“ beinhaltet unter anderem die wichtigsten Kennwerte für Fenster, Haustüren und Wintergärten. Laden Sie sich unseren Flyer mit interessanten Informationen zum Thema Wärmeschutz und Energieeinsparung herunter!
Wärmeschutz für Fenster in Zahlen: der Wärmedurchgangskoeffizient
Um den Wärmeverlust für Fenster zu bestimmen, wird der sogenannte UW-Wert herangezogen, auch als Wärmedurchgangskoeffizient bezeichnet. Der Wärmeschutz eines Fensters ist umso höher, je niedriger der UW-Wert liegt. Während dieser Wert bei einfachverglasten Fenstern nach dem Standard der 1970er Jahre noch bei mehr als 5 Watt pro Quadratmeter und Kelvin W/(m2K) lag, erreichen moderne Fenster heute im Durchschnitt 1,2 W/(m2K).
Für Fenster und Türen gelten folgende Wärmedurchgangskoeffizienten:
UW = Fenster (das W steht für engl. Window)
UD = Tür (das D steht für engl. Door)
Komponenten:
Uf = Rahmen (das F steht für engl. Frame)
Ug = Glas (das G steht für engl. Glazing)
Up = Füllung (das P steht für engl. Panel)
Energetische Effizienz von Fensterverglasungen
Wer bei einem Neubau oder einer Modernisierung vor der Frage steht, welche Verglasung für die neuen Fenster am besten geeignet ist, orientiert sich an den Strahlungseigenschaften. Sie beschreiben die energetische Effizienz eines Fensterglases. Folgende Kennwerte sind relevant und werden von Fenster-Herstellern in der CE-Kennzeichnung und in der Leistungserklärung nach EU-Bauproduktenverordnung (EU-BauPVO) ausgewiesen:
Gesamtenergiedurchlassgrad (g-Wert)
Der g-Wert beschreibt den Energiedurchlässigkeitsgrad einer Fensterverglasung und anderer transparenter Bauteile. Er wird errechnet aus der direkt durchgelassenen Sonnenstrahlung in Verbindung mit der sekundären Wärmeabgabe, die durch Abstrahlung und Konvektion vom Glas nach innen erfolgt. Die EnEV 2014 schreibt für Fenster und Fenstertüren einen g-Wert von maximal 0,6 vor. Das bedeutet: 60 % der eingestrahlten Sonnenenergie kann in den Raum hinter der Fensterverglasung gelangen.
Lichttransmissionsgrad (tL-Wert)
Der tL-Wert beschreibt den für das menschliche Auge sichtbaren Anteil der Sonneneinstrahlung, der senkrecht von außen nach innen durch das Fensterglas eintritt. Je höher der tL-Wert, desto mehr Sonnenlicht fällt von außen nach innen ein. Beschichtete Fensterverglasungen wie Sonnen- und Wärmeschutzgläser haben einen niedrigeren tL-Wert, was sich auf den Energiebedarf für die Beleuchtung auswirkt.
Weitere Informationen zum Herunterladen:
"Energetische Kennwerte von Fenstern und Außentüren" (Information vom Verband Fenster + Fassade und ift Rosenheim)
Merkblatt ES.01: "Energetische Kennwerte von Fenstern, Türen und Fassaden" (kostenpflichtiges Merkblatt ES.01 vom Verband Fenster + Fassade)
Energie sparen mit neuen Fenstern: mehr Komfort, weniger Kosten
Sie interessieren sich für einen Fenstertausch und möchten wissen, welche Energieeinsparpotenziale und damit Kostensenkungen daraus resultieren können? In Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Flachglas (BF) hat der Verband Fenster + Fassade (VFF) die umfangreiche Broschüre „Mehr Energie sparen mit neuen Fenstern“ mit detaillierten Informationen erstellt.
Der Expertenrat ist sich einig: Sowohl alte, einfachverglaste Fenster als auch Isolier-, Verbund- und Kastenfenster der ersten Generation (vor 1995 hergestellt) entsprechen bei weitem nicht dem, was der moderne Fensterbau heute zu bieten hat. Neue Wärmedämmfenster mit Rahmen aus Kunststoff, Holz, Metall oder Holz-Metall-Kombinationen bieten ein überproportional hohes Energieeinsparungspotenzial. Zudem erhöht ein Fenstertausch die Wohnqualität, weil Räume das ganze Jahr über besser genutzt werden können. Automatische Fenster-Systeme bringen zusätzlichen Komfort. Nicht zuletzt sind hochwertige Fenster auch ein wichtiger Faktor für die Sicherheit in den eigenen vier Wänden. Lassen Sie sich von geschulten Spezialisten in einem qualifizierten Fenster-Fachbetrieb beraten, welche Fenster und Türen für Ihre Anforderungen empfehlenswert sind.
Wärmeschutz im Sommer und Winter
Beim Wärmeschutz wird unterschieden zwischen sommerlichem und winterlichem Wärmeschutz. Während der sommerliche Wärmeschutz darauf abzielt, der Überhitzung von Räumen vorzubeugen, steht beim winterlichen Wärmeschutz das Vermeiden von Wärmeverlust im Vordergrund. Auch eine hygienisch einwandfreie Umgebung gehört dazu. Ausreichendes Heizen und Lüften sowie die Minimierung bzw. Vermeidung von Wärmebrücken sind wichtige Voraussetzungen dafür, dass sich kein Oberflächenkondensat bildet und die Gefahr der Schimmelbildung gebannt wird.
Erfahren Sie in unserem Kurzfilm mehr über das Thema Wärmeschutz und Energieeinsparung:
In unserem YouTube-Kanal finden Sie weitere Kurzfilme zu diversen Themen rund um Fenster und Haustüren.